Gefällt einem Sex auch, wenn man dafür bezahlt?, fragt sich der Schriftsteller Thomas Brussig und bekennt: »Ich habe mal wenige Kilometer nach der Einreise in Tschechien am Straßenrand gehalten, weil ich dachte, sie würde trampen. In eine Nachtbar mit blinkenden Lichtern und blickdichten Fenstern bin ich nie gegangen. « Warum also reizt es ihn trotzdem, sich mit den Berliner Orten der Lust zu beschäftigen? – Weil er diese Welt nicht kennt. Weil er nicht glaubt, dass Geld einfach alle Regeln zwischen Männern und Frauen aufheben kann. Weil er seine Vorbehalte gegen das Milieu zu verlieren hofft. – Im Stil eines literarischen Flaneurs stellt Thomas Brussig viele Fragen, die wir nie zu fragen wagten, und erfährt von Menschen, Leidenschaften, Begierden und Wünschen, die sich noch immer mit der Prostitution verbinden.