…..Womit das klar ist: Mit seinem neuen Buch hackt sich Thomas Brussig mitten hinein in die Gegenwart. Er schreibt gegen die literarische Tendenz an, von der DDR auf eine Weise zu erzählen, die politisch-soziale Details verschleiert, aber auf 3Sat gut aussieht. Brussig hält mit Irrwitz dagegen.

Er liefert eine rasante Sozialsatire, die damit punktet, dass man nie ganz sicher ist, was hier noch Science Fiction oder schon Realismus ist. Erzählerisch schnurrt das hochkomisch im ersten Drittel, läuft hochtourig in der Mitte (großartig die Vorladung bei Krenz) und gerät im letzten Drittel länglich und humoristisch konfektionshaft. Aber man lacht nicht unter Niveau.

Christian Eger, Berliner Zeitung 18.2.2015